Artwork

Innehåll tillhandahållet av Südwestrundfunk. Allt poddinnehåll inklusive avsnitt, grafik och podcastbeskrivningar laddas upp och tillhandahålls direkt av Südwestrundfunk eller deras podcastplattformspartner. Om du tror att någon använder ditt upphovsrättsskyddade verk utan din tillåtelse kan du följa processen som beskrivs här https://sv.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-app
Gå offline med appen Player FM !

100 Jahre Bärenreiter-Verlag: Mit Liedblättern aus dem Wohnzimmer zum Erfolg

8:45
 
Dela
 

Manage episode 371140911 series 174751
Innehåll tillhandahållet av Südwestrundfunk. Allt poddinnehåll inklusive avsnitt, grafik och podcastbeskrivningar laddas upp och tillhandahålls direkt av Südwestrundfunk eller deras podcastplattformspartner. Om du tror att någon använder ditt upphovsrättsskyddade verk utan din tillåtelse kan du följa processen som beskrivs här https://sv.player.fm/legal.

Am Anfang standen Volkslieder und eine Druckerpresse

Alles begann 1923 im Augsburger Wohnzimmer der Eltern: Liedblätter mit „Auf, du junger Wandersmann“ und anderen Volksliedern laufen aus der Druckerpresse. So begründet Karl Vötterle einen der heute bedeutendsten Musikverlage der Welt. Es sei ein regelrechter Griff nach den Sternen gewesen und darauf spiele auch der Verlagsname an, verrät Johannes Mundry im Gespräch mit SWR2. Benannt wurde dieser nämlich nach Alkor, einem matten Stern im Sternbild des Großen Bären. 1927 zieht der Verlag von Augsburg auf die Kasseler Wilhelmshöhe. Eine Konkurrenz zwischen Vöttler und den damals bereits etablierten großen Musikverlagen wie Schott oder Breitkopf & Härtel will Mundry nicht erkennen. Der Verlagsgründer habe sich nicht in Konkurrenz zu den großen Verlagen gesehen.

Bärenreiter begründet Heinrich-Schütz-Renaissance

Zu den ersten Angeboten des Bärenreiter-Verlags gehören in den 1920er-Jahren Editionen von Werken Bachs und Schütz. Gerade für Heinrich Schütz führen diese Ausgaben zu einer regelrechten Neuentdeckung. Nach dem Zweiten Weltkrieg, erklärt Pressesprecher Mundry, wendet sich der Verlag auch der internationalen Musikwissenschaft zu. Der internationale Durchbruch kommt aber mit den wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgaben der Werke berühmter Komponisten, den Anfang machen Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Ein weiteres Standardwerk erscheint ab 1949: „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“, eine allgemeine Musik-Enzyklopädie, die bis 1986 in 17 Bänden erscheint und eines der großen musikwissenschaftlichen Nachschlagewerke wird. Mit der dritten Ausgabe 2016 wird die Enzyklopädie unter Herausgeber Laurenz Lütteken in digitaler Form veröffentlicht.

Ein Berlioz-Manuskript sorgt für Aufregung

Immer wieder gibt es auch kuriose und besondere Momente im Verlagsleben. Mundry erinnert sich etwa an einen besonderen Fund 1992 in Antwerpen: Auf einer Kirchenempore wird das Manuskript der „Messe solennelle“ von Hector Berlioz wiederentdeckt, die der Komponist laut Tagebüchern vernichten hatte lassen. Der Finder meldete das Werk dem Bärenreiter-Verlag. Nur wenige Monate später gibt es die erste Wiederaufführung seit Berlioz' Lebzeiten, das Werk wird seither regelmäßig aufgeführt. „Da blinkten alle Alarmleuchten im Verlag“, erinnert sich Mundry. „Man hofft natürlich, so etwas geschieht von Zeit zu Zeit. Dass es jeden Tag geschieht, kann man gar nicht hoffen, weil dann doch sehr viel sofort umdisponiert werden muss.“ Auch in Zukunft werde man den Bärenreiter-Stern leuchten sehen, ist sich der Pressesprecher des Verlags sicher. Die elektronische Umsetzung von Werkausgaben sei ein großes Thema, denn gerade in kleinen Ensembles spielten Musikerinnen und Musiker immer häufiger von Tablets. Hier müsse der Verlag Angebote machen, auch wenn das Papiergeschäft noch immer absolut dominant sei.
  continue reading

52 episoder

Artwork
iconDela
 
Manage episode 371140911 series 174751
Innehåll tillhandahållet av Südwestrundfunk. Allt poddinnehåll inklusive avsnitt, grafik och podcastbeskrivningar laddas upp och tillhandahålls direkt av Südwestrundfunk eller deras podcastplattformspartner. Om du tror att någon använder ditt upphovsrättsskyddade verk utan din tillåtelse kan du följa processen som beskrivs här https://sv.player.fm/legal.

Am Anfang standen Volkslieder und eine Druckerpresse

Alles begann 1923 im Augsburger Wohnzimmer der Eltern: Liedblätter mit „Auf, du junger Wandersmann“ und anderen Volksliedern laufen aus der Druckerpresse. So begründet Karl Vötterle einen der heute bedeutendsten Musikverlage der Welt. Es sei ein regelrechter Griff nach den Sternen gewesen und darauf spiele auch der Verlagsname an, verrät Johannes Mundry im Gespräch mit SWR2. Benannt wurde dieser nämlich nach Alkor, einem matten Stern im Sternbild des Großen Bären. 1927 zieht der Verlag von Augsburg auf die Kasseler Wilhelmshöhe. Eine Konkurrenz zwischen Vöttler und den damals bereits etablierten großen Musikverlagen wie Schott oder Breitkopf & Härtel will Mundry nicht erkennen. Der Verlagsgründer habe sich nicht in Konkurrenz zu den großen Verlagen gesehen.

Bärenreiter begründet Heinrich-Schütz-Renaissance

Zu den ersten Angeboten des Bärenreiter-Verlags gehören in den 1920er-Jahren Editionen von Werken Bachs und Schütz. Gerade für Heinrich Schütz führen diese Ausgaben zu einer regelrechten Neuentdeckung. Nach dem Zweiten Weltkrieg, erklärt Pressesprecher Mundry, wendet sich der Verlag auch der internationalen Musikwissenschaft zu. Der internationale Durchbruch kommt aber mit den wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgaben der Werke berühmter Komponisten, den Anfang machen Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Ein weiteres Standardwerk erscheint ab 1949: „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“, eine allgemeine Musik-Enzyklopädie, die bis 1986 in 17 Bänden erscheint und eines der großen musikwissenschaftlichen Nachschlagewerke wird. Mit der dritten Ausgabe 2016 wird die Enzyklopädie unter Herausgeber Laurenz Lütteken in digitaler Form veröffentlicht.

Ein Berlioz-Manuskript sorgt für Aufregung

Immer wieder gibt es auch kuriose und besondere Momente im Verlagsleben. Mundry erinnert sich etwa an einen besonderen Fund 1992 in Antwerpen: Auf einer Kirchenempore wird das Manuskript der „Messe solennelle“ von Hector Berlioz wiederentdeckt, die der Komponist laut Tagebüchern vernichten hatte lassen. Der Finder meldete das Werk dem Bärenreiter-Verlag. Nur wenige Monate später gibt es die erste Wiederaufführung seit Berlioz' Lebzeiten, das Werk wird seither regelmäßig aufgeführt. „Da blinkten alle Alarmleuchten im Verlag“, erinnert sich Mundry. „Man hofft natürlich, so etwas geschieht von Zeit zu Zeit. Dass es jeden Tag geschieht, kann man gar nicht hoffen, weil dann doch sehr viel sofort umdisponiert werden muss.“ Auch in Zukunft werde man den Bärenreiter-Stern leuchten sehen, ist sich der Pressesprecher des Verlags sicher. Die elektronische Umsetzung von Werkausgaben sei ein großes Thema, denn gerade in kleinen Ensembles spielten Musikerinnen und Musiker immer häufiger von Tablets. Hier müsse der Verlag Angebote machen, auch wenn das Papiergeschäft noch immer absolut dominant sei.
  continue reading

52 episoder

Alla avsnitt

×
 
Loading …

Välkommen till Player FM

Player FM scannar webben för högkvalitativa podcasts för dig att njuta av nu direkt. Den är den bästa podcast-appen och den fungerar med Android, Iphone och webben. Bli medlem för att synka prenumerationer mellan enheter.

 

Snabbguide