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„Borowski und das Haupt der Medusa“: Ein würdiger Abschieds-Tatort für Axel Milberg

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Ein Unding: Borowski plant Urlaub

Dass Borowski mal Urlaub machen könnte, hält man als langjähriger Tatort-Gucker eigentlich nicht für möglich. Zu skeptisch scheint er gegenüber jedem Moment von „Freizeitgestaltung“ oder gedankenloser Leichtigkeit. Und so gleicht sein Besuch im Reisebüro kurz vor Dienstende eher einer Pflichtübung.

Angemessen schräger Fall zum Abschied

Statt Südsee bekommt der Best-Ager Borowski auf seine letzten Tage im Büro jedenfalls nochmal einen angemessen schrägen Fall serviert: Robert Frost, IT-Spezialist im Kieler Bürgeramt, ist verschwunden. Angeblich war er auf Weltreise mit seiner Mutter. Weil Monate zuvor zwei Kolleginnen von Frost auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind, wird Borowski misstrauisch. Dass seine Intuition damit wie so oft auf dem richtigen Weg ist, weiß man als Zuschauer schon längst. Denn schon zu Beginn macht man die Bekanntschaft mit Robert und seiner Mutter, die ihrem Nachnamen Frost alle Ehre macht. Muttersöhnchen, Ödipus, auch Norman Bates aus Hitchcocks „Psycho“ lässt grüßen. Kurz darauf ist von der Mutter jedenfalls nur noch der Kopf übrig, für den der Sohn eine makabre Verwendung findet.

Borowskis Verstand will herausgefordert werden

Insofern passt der von August Diehl fast schon autistisch grausam gespielte Robert Frost in die Reihe von Borowski-Gegenspielern, die immer etwas näher an der dämonischen Seite des Menschlichen standen als andere. Auch in diesem Fall hat man das Gefühl, dass der Verstand Borowskis eine solche Herausforderung braucht, um auf Touren zu kommen. Scharfe Logik in einem tapsigen Körper.

Ein würdiger Abschiedsfilm

Ein bisschen Wehmut beschleicht einen schon beim Abschied des vielleicht eigenbrötlerischsten Ermittlers der jüngsten Tatort-Geschichte. Oftmals schlecht gelaunt, einsilbig, aber moralisch integer: Ein Teamplayer auf den zweiten Blick. „Borowski und das Haupt der Medusa“ ist voll von Anspielungen an das Ende. Da bleibt eine Uhr stehen, Totenkopfsymbole blinken auf, auch der versteinernde Blick der Medusa kommt natürlich vor. Ein würdiger Abschiedsfilm: Er ist versponnen, voller surrealer und ehrlicherweise auch absurder Zufälle. Und obwohl man den Mörder von Anfang an kennt, ist es von Autor Sascha Arango wieder mal eine schön spannend erzählte Geschichte. Und die stellt ihrem Helden eine offene Frage: Ist ein Leben ohne Arbeit überhaupt vorstellbar? Ein Tatort ohne Borowski? Nur schwer.

„Borowski und das Haupt der Medusa“,16.3. 20:00 Uhr im Ersten und in der ARD Mediathek

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Dass Borowski mal Urlaub machen könnte, hält man als langjähriger Tatort-Gucker eigentlich nicht für möglich. Zu skeptisch scheint er gegenüber jedem Moment von „Freizeitgestaltung“ oder gedankenloser Leichtigkeit. Und so gleicht sein Besuch im Reisebüro kurz vor Dienstende eher einer Pflichtübung.

Angemessen schräger Fall zum Abschied

Statt Südsee bekommt der Best-Ager Borowski auf seine letzten Tage im Büro jedenfalls nochmal einen angemessen schrägen Fall serviert: Robert Frost, IT-Spezialist im Kieler Bürgeramt, ist verschwunden. Angeblich war er auf Weltreise mit seiner Mutter. Weil Monate zuvor zwei Kolleginnen von Frost auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind, wird Borowski misstrauisch. Dass seine Intuition damit wie so oft auf dem richtigen Weg ist, weiß man als Zuschauer schon längst. Denn schon zu Beginn macht man die Bekanntschaft mit Robert und seiner Mutter, die ihrem Nachnamen Frost alle Ehre macht. Muttersöhnchen, Ödipus, auch Norman Bates aus Hitchcocks „Psycho“ lässt grüßen. Kurz darauf ist von der Mutter jedenfalls nur noch der Kopf übrig, für den der Sohn eine makabre Verwendung findet.

Borowskis Verstand will herausgefordert werden

Insofern passt der von August Diehl fast schon autistisch grausam gespielte Robert Frost in die Reihe von Borowski-Gegenspielern, die immer etwas näher an der dämonischen Seite des Menschlichen standen als andere. Auch in diesem Fall hat man das Gefühl, dass der Verstand Borowskis eine solche Herausforderung braucht, um auf Touren zu kommen. Scharfe Logik in einem tapsigen Körper.

Ein würdiger Abschiedsfilm

Ein bisschen Wehmut beschleicht einen schon beim Abschied des vielleicht eigenbrötlerischsten Ermittlers der jüngsten Tatort-Geschichte. Oftmals schlecht gelaunt, einsilbig, aber moralisch integer: Ein Teamplayer auf den zweiten Blick. „Borowski und das Haupt der Medusa“ ist voll von Anspielungen an das Ende. Da bleibt eine Uhr stehen, Totenkopfsymbole blinken auf, auch der versteinernde Blick der Medusa kommt natürlich vor. Ein würdiger Abschiedsfilm: Er ist versponnen, voller surrealer und ehrlicherweise auch absurder Zufälle. Und obwohl man den Mörder von Anfang an kennt, ist es von Autor Sascha Arango wieder mal eine schön spannend erzählte Geschichte. Und die stellt ihrem Helden eine offene Frage: Ist ein Leben ohne Arbeit überhaupt vorstellbar? Ein Tatort ohne Borowski? Nur schwer.

„Borowski und das Haupt der Medusa“,16.3. 20:00 Uhr im Ersten und in der ARD Mediathek

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