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Ist die gematik nicht doch das bessere Gesundheits-IT-Unternehmen, Frau Wendling?

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Die Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheits-IT bvitg über die Digitalisierung des Gesundheitswesens

Mit dem Digitalagenturgesetz GDAG will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Kompetenzen der gematik erweitern. Dadurch soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigt werden. Bei dem Ziel – schnellere Digitalisierung – ist die Industrie mit dem BMG einer Meinung. Allerdings hegen die Unternehmen erhebliche Zweifel, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Warum das so ist, erläutert Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e. V., im „ÄrzteTag“-Podcast.

Das Gesetz sei „hinreichend unkonkret“, klagt Wendling im Gespräch. Der Branchenverband stört sich vor allem an der Formulierung, die gematik könne Produkte zertifizieren, aber auch selbst entwickeln. Welche Produkte selbst entwickelt werden könnten, das werde nicht näher ausgeführt.

Wenn die zukünftige Digitalagentur aber selbstständig Anwendungen auf dem Markt anbieten werde, dann könnte dies zu Wettbewerbsverzerrungen führen. „Der Staat hat bisher bei der Digitalisierung nicht bewiesen, dass er es besser kann“, sagt Wendling. Ob eine gematik zum Beispiel ein besseres Praxisverwaltungssystem zustande bringe, sei fraglich.

Die Industrie sei in der Vergangenheit gerne als der Buhmann hingestellt worden, wenn etwas in der Telematikinfrastruktur nicht sofort funktioniert habe. Aber „Digitalisierung heilt nicht die schlechten Prozesse, die wir im Gesundheitswesen haben“, betont die bvitg-Geschäftsführerin. Die vielen Brüche zwischen den Sektoren spiegelten sich in den komplexen digitalen Anwendungen.

Im Podcast beschreibt Wendling, wie eine Spezifikation für eine neue Anwendung der Telematikinfrastruktur entsteht: „Es gibt keinen definierten Prozess“, klagt sie. Die gematik spreche mit allen, dann entwickele sie daraus eine Spezifikation. Auch die Industrie gebe ihre Anmerkungen dazu, aber ob diese ankomme, wahrgenommen werde und was damit passiere – darüber gebe es keine Transparenz. Am Ende werde meistens einer vergessen. Dann müsse die Spezifikation verändert werden, und das verlängere den Prozess.

Wendling erläutert im Gespräch ebenfalls die Erwartungen der Industrie an das Kompetenzzentrum für Interoperabilität, sie beschreibt, welche Defizite die ePA am Anfang noch haben wird und wie sie hofft, dass die Fehler der Vergangenheit in der nächsten Stufe der Telematikinfrastruktur nicht wiederholt werden.

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Mit dem Digitalagenturgesetz GDAG will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Kompetenzen der gematik erweitern. Dadurch soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigt werden. Bei dem Ziel – schnellere Digitalisierung – ist die Industrie mit dem BMG einer Meinung. Allerdings hegen die Unternehmen erhebliche Zweifel, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Warum das so ist, erläutert Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e. V., im „ÄrzteTag“-Podcast.

Das Gesetz sei „hinreichend unkonkret“, klagt Wendling im Gespräch. Der Branchenverband stört sich vor allem an der Formulierung, die gematik könne Produkte zertifizieren, aber auch selbst entwickeln. Welche Produkte selbst entwickelt werden könnten, das werde nicht näher ausgeführt.

Wenn die zukünftige Digitalagentur aber selbstständig Anwendungen auf dem Markt anbieten werde, dann könnte dies zu Wettbewerbsverzerrungen führen. „Der Staat hat bisher bei der Digitalisierung nicht bewiesen, dass er es besser kann“, sagt Wendling. Ob eine gematik zum Beispiel ein besseres Praxisverwaltungssystem zustande bringe, sei fraglich.

Die Industrie sei in der Vergangenheit gerne als der Buhmann hingestellt worden, wenn etwas in der Telematikinfrastruktur nicht sofort funktioniert habe. Aber „Digitalisierung heilt nicht die schlechten Prozesse, die wir im Gesundheitswesen haben“, betont die bvitg-Geschäftsführerin. Die vielen Brüche zwischen den Sektoren spiegelten sich in den komplexen digitalen Anwendungen.

Im Podcast beschreibt Wendling, wie eine Spezifikation für eine neue Anwendung der Telematikinfrastruktur entsteht: „Es gibt keinen definierten Prozess“, klagt sie. Die gematik spreche mit allen, dann entwickele sie daraus eine Spezifikation. Auch die Industrie gebe ihre Anmerkungen dazu, aber ob diese ankomme, wahrgenommen werde und was damit passiere – darüber gebe es keine Transparenz. Am Ende werde meistens einer vergessen. Dann müsse die Spezifikation verändert werden, und das verlängere den Prozess.

Wendling erläutert im Gespräch ebenfalls die Erwartungen der Industrie an das Kompetenzzentrum für Interoperabilität, sie beschreibt, welche Defizite die ePA am Anfang noch haben wird und wie sie hofft, dass die Fehler der Vergangenheit in der nächsten Stufe der Telematikinfrastruktur nicht wiederholt werden.

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