Erststimme #64: Nino Galetti
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Italien fasziniert die Deutschen – menschlich, kulturell und kulinarisch. Zudem ist Italien als zweitgrößtes Industrieland Europas sowie als EU-, NATO- und G7-Mitglied einer unserer wichtigsten Partner. Umso verblüffender ist, wie wenig wir politisch von Italien wissen – und wie wenig wir deshalb davon verstehen. Mit unserer Podcast-Folge möchten wir dies ändern:
Rund hundert Tage ist es her, als sich im Westen und Norden Europas anlässlich der neuen italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Sturm aus wohl kalkulierter politischer Entrüstung, aber auch ernsthafter Sorge erhob. Das Politiklabor Italien hatte die Chefin der „Fratelli d’Italia“ – zuvor im doppelten Sinne des Wortes eine politische Randerscheinung – binnen weniger Jahre an die Spitze einer Regierung geführt, die mindestens auf dem Papier eher als „Rechts“, denn als „Mitte-Rechts“ gelten muss. Welche politischen Optionen und Ambitionen verfolgen Giorgia Meloni und ihre heterogenen Koalitionspartner nun zwischen nationaler Rhetorik und internationalen sowie ökonomischen Sachzwängen? Wie zuverlässig können sich die Beziehungen zu dem langjährigen EU- und NATO-Partner gestalten?
Und: Welches Anziehungs- oder Abschreckungspotential kann die italienische Regierungschefin auf die politische Kultur der Europäischen Union entfalten? Droht eine weitere Verrohung des Diskurses über die Mittelmehr-Migration? Oder zwingt die Realpolitik die Regierung in Rom in einen eher gemäßigt-konservativen Kurs „neuen Typs“? Oder beides zusammen?
Wir diskutieren diese Fragen mit Dr. Nino Galetti, der für die Konrad-Adenauer-Stiftung von Rom aus das politische Geschehen in Italien, im Vatikan und auf Malta analysiert. Das Interview wird geführt von Vanessa Verena Wahlig, die selbst vor dem Hintergrund langjähriger Italien-Erfahrung einen eigenen Podcast („Überall Konfetti“) für junge Leute aus dem deutsch-italienischem Kosmos betreibt.
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