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D-RR261 – Mainau: Viel mehr als eine Blumeninsel
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Konstanz und Umgebung war das Reiseradio-Rechercheziel Mitte September. Die volle Bandbreite an Natur mit allen Begleiterscheinungen gab es an einem Tag.
Vormittags der Ausflug in den Lorettowald in Begleitung von Försterin Irmgard Weishaupt im strömenden Regen.
Am Nachmittag wartete die Blumeninsel Mainau und ihre vielen ökologischen und sozialen Projekte, neben der weltbekannten prallen Schönheit.
Die Mainau
Wie steht es durchaus richtig auf der Website von Konstanz Tourismus:
Prächtige Blütenpracht, romantische Spaziergänge, facettenreiches Veranstaltungsprogramm, atemberaubende Natur und eine Blumeninsel. Die Mainau bietet zu jeder Jahreszeit faszinierende Erlebnisse inklusive lebendiger Sinnesfreuden für die gesamte Familie.
Das ist alles richtig, aber es fehlt etwas Entscheidendes. Die Mainau, das ist auch die große Geschichte des schwedischen Grafen Lennart Bernadotte-Wisborg. Ihm ist mehr zu verdanken in Sachen Natur; viel mehr als die überzeugende und beeindruckende Blüten- und Pflanzenpracht.
Lennart – der besondere Graf
Seine Biografie ist so beeindruckend wie auch für den Adel irritierend. Als einziger Sohn von Prinz Wilhelm von Schweden und russischen Großfürstin Maria Pawlowna wurde er nach der Scheidung seiner Eltern von seiner Großmutter Victoria von Schweden erzogen. Das adlige Verhängnis drohte als Lennart eine Bürgerliche heiratete und danach auf die Thronnachfolge verzichtete. Mit Karin Nissvandt hatte er 4 Kinder. Die Ehe wurde erst 1971 geschieden. 1971 heiratete er seine Assistentin und Liebe Sonja. Mit ihr hatte er weitere fünf Kinder.
Den Grafentitel hatte er seiner Tante Charlotte, Großfürstin zu Luxemburg, zu verdanken. Sie ernannte ihn 1951 zum Grafen von Wisborg. Ein Adelstitel war wieder da, denn der Prinzentitel war ihm ja nach dem Austritt aus dem schwedischen Königshaus abhandengekommen.
Eine Insel, eine Insel
Papa Prinz Wilhelm vererbte ihm eine Insel im Bodensee, vorher im Besitz des badischen Adels, der sich nicht dafür interessierte und die Bodenseeinsel Mainau verwildern ließ. Eigentlich wollte er die Mainau schon vor dem zweiten Weltkrieg in einen touristischen Park zu verwandeln.
Während der Kriegsjahre flüchtete er allerdings mit seiner Familie (zurück) nach Schweden und begann mit dem Projekt „Mainau“ erst nach seiner Rückkehr. Sehr erfolgreich, wie man sieht.
Fun Facts
Der ausgebildete Fotograf ist Inhaber von zwei Oscars für die Produktion des Dokumentarfilms „Kon-Tiki“ über die Pazifik-Expedition des norwegischen Forschers Thor Heyerdahl
1955 wurde er zum Präsidenten der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gewählt und entwickelte den heute noch erfolgreichen Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Er war einer der ersten Umweltaktivisten Deutschlands. Seine „Grüne Charta von der Mainau“ sorgte 1961 für Furore. Diese ist bis heute eine der Grundlagen für die ökologische Gestaltung der Blumeninsel Mainau.
Mainau heute
Die Hauptfragen in diesem Podcast – Talk mit Daniel Ette, dem Leiter Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Organisationsentwicklung der Mainau GmbH, ist dementsprechend:
- Was also macht die Insel aus?
- Welche Philosophie steckt hinter den vielen Mainau-Projekten, über die wir reden?
- Was kann die Mainau noch, außer wunderschön zu sein?
Es ist ein Talk mit Infos und Hintergründen über eines der beliebtesten Attraktionen und Ausflugszielen im Bodenseeraum.
Fotos und Erlebnis
Es tropft noch ein wenig aus Büschen und Bäumen. Die Sonne kämpft sich erfolgreich durch die Wolken. Wohin? Erst mal geradeaus, leicht bergauf.
Rechts zweigt der Weg zum Schwedenturm ab.
Links geht es bergab zum Schmetterlingshaus.
Ich laufe über einen noch feuchten Weg in Richtung Arboretum.
Der Sequoia-Mammutbaum tropft ebenfalls noch etwas.
Mein Blick fällt über sattes Grün auf die anderen Baumriesen. Wie majestätisch. Die Bäume duften.
Mein Weg führt weiter in Richtung Schloss auf einer großen grünen Fläche am erhabensten Punkt der Insel. In den Rasen ist das Anti-Atomwaffen-Friedenszeichen gepflanzt. Daneben die Schlosskirche.
Hinter mir befinden sich der Gärtnerturm und eine weitere Oase in Grün, Blau, Gelb und Rot.
Auf dem Schlossdach weht die schwedische Flagge im Wind.
Das Palmenhaus.
Von dort aus hat man den wohl schönsten Blick über den See.
Dann ist da der italienische Rosengarten mit kleinem wunderschönem Brunnen.
Weiter geht es zur Viktoria Linde. Hier hat man, sehr touristisch aber stilsicher, die Fotomotiv-Klingel in Form zweier offener Bilderrahmen installiert. Achtung hier Foto!
Bergab zum See. Bank gefunden. In die Sonne geschaut.
Danach Bank fotografiert. Idylle pur, vermutlich zu jeder Jahreszeit.
Links am Hang taucht jetzt das Schloss wieder auf. Ein Kaffee noch im Restaurant und dann wird es auch schon Zeit zum Schiffsanleger zu laufen.
Die Abendsonne steht über der MS Stuttgart und scheint direkt, wärmend ins Gesicht. Eine frische Brise weht über den See. Ich habe das Gefühl, so könnte es ein paar Tage bleiben. Frühherbst am Bodensee Mitte September.
Information
Fahrplan der Bodensee-Schifffahrt
Hinweis:
Die Recherche für diesen Podcast wurde unterstützt von Marketing & Tourismus Konstanz GmbH. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst. Für die Nutzung eingefügter Links auf dieser Seite erhalte ich keine finanzielle Beteiligung und habe keine Vorteile. Sie sind Teil der journalistischen Informationspflicht.
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Konstanz und Umgebung war das Reiseradio-Rechercheziel Mitte September. Die volle Bandbreite an Natur mit allen Begleiterscheinungen gab es an einem Tag.
Vormittags der Ausflug in den Lorettowald in Begleitung von Försterin Irmgard Weishaupt im strömenden Regen.
Am Nachmittag wartete die Blumeninsel Mainau und ihre vielen ökologischen und sozialen Projekte, neben der weltbekannten prallen Schönheit.
Die Mainau
Wie steht es durchaus richtig auf der Website von Konstanz Tourismus:
Prächtige Blütenpracht, romantische Spaziergänge, facettenreiches Veranstaltungsprogramm, atemberaubende Natur und eine Blumeninsel. Die Mainau bietet zu jeder Jahreszeit faszinierende Erlebnisse inklusive lebendiger Sinnesfreuden für die gesamte Familie.
Das ist alles richtig, aber es fehlt etwas Entscheidendes. Die Mainau, das ist auch die große Geschichte des schwedischen Grafen Lennart Bernadotte-Wisborg. Ihm ist mehr zu verdanken in Sachen Natur; viel mehr als die überzeugende und beeindruckende Blüten- und Pflanzenpracht.
Lennart – der besondere Graf
Seine Biografie ist so beeindruckend wie auch für den Adel irritierend. Als einziger Sohn von Prinz Wilhelm von Schweden und russischen Großfürstin Maria Pawlowna wurde er nach der Scheidung seiner Eltern von seiner Großmutter Victoria von Schweden erzogen. Das adlige Verhängnis drohte als Lennart eine Bürgerliche heiratete und danach auf die Thronnachfolge verzichtete. Mit Karin Nissvandt hatte er 4 Kinder. Die Ehe wurde erst 1971 geschieden. 1971 heiratete er seine Assistentin und Liebe Sonja. Mit ihr hatte er weitere fünf Kinder.
Den Grafentitel hatte er seiner Tante Charlotte, Großfürstin zu Luxemburg, zu verdanken. Sie ernannte ihn 1951 zum Grafen von Wisborg. Ein Adelstitel war wieder da, denn der Prinzentitel war ihm ja nach dem Austritt aus dem schwedischen Königshaus abhandengekommen.
Eine Insel, eine Insel
Papa Prinz Wilhelm vererbte ihm eine Insel im Bodensee, vorher im Besitz des badischen Adels, der sich nicht dafür interessierte und die Bodenseeinsel Mainau verwildern ließ. Eigentlich wollte er die Mainau schon vor dem zweiten Weltkrieg in einen touristischen Park zu verwandeln.
Während der Kriegsjahre flüchtete er allerdings mit seiner Familie (zurück) nach Schweden und begann mit dem Projekt „Mainau“ erst nach seiner Rückkehr. Sehr erfolgreich, wie man sieht.
Fun Facts
Der ausgebildete Fotograf ist Inhaber von zwei Oscars für die Produktion des Dokumentarfilms „Kon-Tiki“ über die Pazifik-Expedition des norwegischen Forschers Thor Heyerdahl
1955 wurde er zum Präsidenten der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft gewählt und entwickelte den heute noch erfolgreichen Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Er war einer der ersten Umweltaktivisten Deutschlands. Seine „Grüne Charta von der Mainau“ sorgte 1961 für Furore. Diese ist bis heute eine der Grundlagen für die ökologische Gestaltung der Blumeninsel Mainau.
Mainau heute
Die Hauptfragen in diesem Podcast – Talk mit Daniel Ette, dem Leiter Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Organisationsentwicklung der Mainau GmbH, ist dementsprechend:
- Was also macht die Insel aus?
- Welche Philosophie steckt hinter den vielen Mainau-Projekten, über die wir reden?
- Was kann die Mainau noch, außer wunderschön zu sein?
Es ist ein Talk mit Infos und Hintergründen über eines der beliebtesten Attraktionen und Ausflugszielen im Bodenseeraum.
Fotos und Erlebnis
Es tropft noch ein wenig aus Büschen und Bäumen. Die Sonne kämpft sich erfolgreich durch die Wolken. Wohin? Erst mal geradeaus, leicht bergauf.
Rechts zweigt der Weg zum Schwedenturm ab.
Links geht es bergab zum Schmetterlingshaus.
Ich laufe über einen noch feuchten Weg in Richtung Arboretum.
Der Sequoia-Mammutbaum tropft ebenfalls noch etwas.
Mein Blick fällt über sattes Grün auf die anderen Baumriesen. Wie majestätisch. Die Bäume duften.
Mein Weg führt weiter in Richtung Schloss auf einer großen grünen Fläche am erhabensten Punkt der Insel. In den Rasen ist das Anti-Atomwaffen-Friedenszeichen gepflanzt. Daneben die Schlosskirche.
Hinter mir befinden sich der Gärtnerturm und eine weitere Oase in Grün, Blau, Gelb und Rot.
Auf dem Schlossdach weht die schwedische Flagge im Wind.
Das Palmenhaus.
Von dort aus hat man den wohl schönsten Blick über den See.
Dann ist da der italienische Rosengarten mit kleinem wunderschönem Brunnen.
Weiter geht es zur Viktoria Linde. Hier hat man, sehr touristisch aber stilsicher, die Fotomotiv-Klingel in Form zweier offener Bilderrahmen installiert. Achtung hier Foto!
Bergab zum See. Bank gefunden. In die Sonne geschaut.
Danach Bank fotografiert. Idylle pur, vermutlich zu jeder Jahreszeit.
Links am Hang taucht jetzt das Schloss wieder auf. Ein Kaffee noch im Restaurant und dann wird es auch schon Zeit zum Schiffsanleger zu laufen.
Die Abendsonne steht über der MS Stuttgart und scheint direkt, wärmend ins Gesicht. Eine frische Brise weht über den See. Ich habe das Gefühl, so könnte es ein paar Tage bleiben. Frühherbst am Bodensee Mitte September.
Information
Fahrplan der Bodensee-Schifffahrt
Hinweis:
Die Recherche für diesen Podcast wurde unterstützt von Marketing & Tourismus Konstanz GmbH. Meine Meinung wurde davon nicht beeinflusst. Für die Nutzung eingefügter Links auf dieser Seite erhalte ich keine finanzielle Beteiligung und habe keine Vorteile. Sie sind Teil der journalistischen Informationspflicht.
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