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Forschungsquartett | Wie hat sich die Sprache in der Ukraine verändert?
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Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
Das Forschungsquartett — dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
Sprache des Widerstands
In der Ukraine wird sowohl ukrainisch als auch russisch gesprochen. Während das Ukrainische in den 1920er Jahren beispielsweise stark gefördert worden ist, hat das Russische unter Stalin an Bedeutung gewonnen. Als die Sowjetunion zerfallen ist, ist Russisch somit zunächst stärker verbreitet gewesen — bis die Ukraine mithilfe von Sprachgesetzen versucht hat, ihre eigene Sprache zurückzuholen und Ukrainisch zur Staatssprache erklärt hat.
„Im Westen und Zentrum dominiert das Ukrainische, im Osten und im Süden das Russische. Das Russische ist in den Städten weiter verbreitet als auf dem Land. Das Ukrainische ist unter der jüngeren Generation weiter verbreitet“, sagt Monika Wingender, Professorin für slawische Sprachwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Konflikt um die Staatssprache erreicht mit dem Angriff Russlands im Februar 2022 eine neue Ebene. Ukrainisch wird zur Sprache des Widerstands — Russisch wird hingegen als Sprache des Feindes stigmatisiert.
Propagandamittel
Russlands Präsident Wladimir Putin versucht bereits seit Jahren die Sprachgeschichte umzuschreiben und spricht dem Ukrainischen ab, eine selbstständige Sprache zu sein. Doch auch im Krieg nutzt er sprachliche Mittel für seine Propaganda: So gehören laut ihm beispielsweise der gescheiterte Blitzkrieg von 2022 und die Attacken gegen die ukrainische Zivilbevölkerung zum „planmäßigen Kriegsverlauf“. Außerdem bezeichnet er Wege zur Flucht als „humanitäre Korridore“ und stellt sie somit als Wohltat dar. In Russland schafft das Unterstützung, stärkt die Moral und entwürdigt die Gegner, in der Ukraine führt es hingegen zum Aufschwung des Ukrainischen und zu einer „Derussifizierung“ im Land.
Wie hat sich die Sprache der Menschen in der Ukraine mit dem Angriffskrieg Russlands verändert? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat und ihre Kollegin Alina Metz. Sie hat für die neue Folge „Forschungsquartett“ mit Prof. Dr. Monika Wingender gesprochen, die Teil der diesjährigen Jahrestagung des GWZO gewesen ist. Monika Wingender ist Professorin für slawische Sprachwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und leitet dort das interdisziplinäre Gießener Zentrum Östliches Europa.
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In der Ukraine wird sowohl ukrainisch als auch russisch gesprochen. Während das Ukrainische in den 1920er Jahren beispielsweise stark gefördert worden ist, hat das Russische unter Stalin an Bedeutung gewonnen. Als die Sowjetunion zerfallen ist, ist Russisch somit zunächst stärker verbreitet gewesen — bis die Ukraine mithilfe von Sprachgesetzen versucht hat, ihre eigene Sprache zurückzuholen und Ukrainisch zur Staatssprache erklärt hat.
„Im Westen und Zentrum dominiert das Ukrainische, im Osten und im Süden das Russische. Das Russische ist in den Städten weiter verbreitet als auf dem Land. Das Ukrainische ist unter der jüngeren Generation weiter verbreitet“, sagt Monika Wingender, Professorin für slawische Sprachwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Konflikt um die Staatssprache erreicht mit dem Angriff Russlands im Februar 2022 eine neue Ebene. Ukrainisch wird zur Sprache des Widerstands — Russisch wird hingegen als Sprache des Feindes stigmatisiert.
Propagandamittel
Russlands Präsident Wladimir Putin versucht bereits seit Jahren die Sprachgeschichte umzuschreiben und spricht dem Ukrainischen ab, eine selbstständige Sprache zu sein. Doch auch im Krieg nutzt er sprachliche Mittel für seine Propaganda: So gehören laut ihm beispielsweise der gescheiterte Blitzkrieg von 2022 und die Attacken gegen die ukrainische Zivilbevölkerung zum „planmäßigen Kriegsverlauf“. Außerdem bezeichnet er Wege zur Flucht als „humanitäre Korridore“ und stellt sie somit als Wohltat dar. In Russland schafft das Unterstützung, stärkt die Moral und entwürdigt die Gegner, in der Ukraine führt es hingegen zum Aufschwung des Ukrainischen und zu einer „Derussifizierung“ im Land.
Wie hat sich die Sprache der Menschen in der Ukraine mit dem Angriffskrieg Russlands verändert? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Sara-Marie Plekat und ihre Kollegin Alina Metz. Sie hat für die neue Folge „Forschungsquartett“ mit Prof. Dr. Monika Wingender gesprochen, die Teil der diesjährigen Jahrestagung des GWZO gewesen ist. Monika Wingender ist Professorin für slawische Sprachwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und leitet dort das interdisziplinäre Gießener Zentrum Östliches Europa.
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