Erststimme #68: Jens-Peter Nettekoven
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Politik und Sport stehen schon lange in einem gegenseitigen Abhängigkeits- und Spannungsverhältnis und sind auf vielen Ebenen miteinander verwoben. Politiker nutzen Sportevents als Bühne, inszenieren sich im Glanz gewonnener Pokale oder Medaillen. Wer kennt nicht die Fotos, mit denen sich Politiker mit Stars sportlichen Wettstreits ablichten lassen.
Aber auch Sportler nutzen ihre Erfolge als Treibmittel für politische Botschaften: Muhammed Ali die Fäuste der Black Panther oder das Knien des Footballers Colin Kaepernick sind hier Momentaufnahmen.
Aber immer wieder werden sportliche Großereignisse selbst wie z.B. die Olympischen Spiele in Los Angeles 1932, Berlin 1936, Moskau 1982, Los Angeles 1984 oder Sotchi 2014 eingesetzt als „Nationbrandings“ - und wurden somit selbst zur politischen Botschaft.
Wie sehr lassen sich Sport und Politik wirklich trennen? Wie sehr lassen sich die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler von den sie fördernden staatlichen Institutionen trennen? Die Diskussion um die Wiederzulassung russischer und belarussischer Athleten unter neutraler oder sogar mit eigener Flagge zeigt den Zwiespalt.
Höher, schneller, weiter – soll das nur für den Sport oder auch für dessen Organisation und Inszenierung gelten? Wie lässt sich Nachhaltigkeit bei Großereignissen neu denken? Bieten Olympische Sommerspiele in der Region RheinRuhr 2036 hier vielleicht einen neuen Ansatz?
Wir führen unser Interview mit Jens-Peter Nettekoven MdL, der als Sportler, Politiker und Sportfunktionär einen kenntnisreichen Blick auf die Materie wirft. Der Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Präsident des Deutschen Ringer-Bundes spricht mit uns über die Schnittmenge von Politik und Sport, "Sportswashing" und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft, internationale Sportverbände und Athletinnen und Athleten.
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