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#003 Kein Markt Timing - Drei wesentliche Erkenntnisse

17:02
 
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Mache kein Markt-Timing. Es ist die zweite von drei Folgen zum Thema: die drei wesentlichen Erkenntnisse aus der Kapitalmarktforschung. In der ersten Folge haben wir über die erste Erkenntnis gesprochen. Diese war „kaufe keine einzelnen Aktien, sondern streue immer breit. Wie breit genau, darauf gehen wir auf jeden Fall später noch ein. Heute besprechen wir allerdings eine andere Erkenntnis. Man könnte auch sagen einen Fehler durch den massenhaft Anleger draufgezahlt haben. Und wovon auch die Bankenindustrie zu einem gewissen Teil lebt. Heute dreht es sich um das Thema Markt-Timing. Was ist das genau? Es ist der Versuch zur richtigen Zeit in der richtigen Anlage zu sein. Oder der Versuch Verluste zu vermeiden und nur zu investieren, wenn die Aussichten gut sind. Bzw. nicht zu investieren, wenn die Aussichten schlecht sind. Der aller größter Schaden entsteht, wenn man verkauft, weil es gerade runter geht. Damit wurde definitiv das meiste Geld vernichtet. Sowohl bei Privat- wie auch bei Großanlegern. Das ist alles Markt-Timing. Wissenschaftlich investieren heißt passiv investieren, also ohne dass man aktiv einwirkt und ohne, dass man Prognosen macht über etwas das potenziell passieren könnte. Z. b. ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen ist oder nicht. Der richtige Ein- und Ausstieg ist ohnehin eine komplette Illusion und wir sind alle absolute Banausen darin. Das zeigt die Statistik des BVI das Anlegerverhalten zu Zeiten der Dot-Com Blase um das Jahr 2000 herum. Damals entstand eine wahnsinnige Euphorie um Technologieunternehmen. Diese Statistik zeigt die Mittelzuflüsse in Investmentfonds, also wann wurde wieviel Geld investiert oder entnommen. Bis zum Jahr 1996 waren kaum Zuflüsse zu verzeichnen. Bis Ende des Jahres 1999 hat sich der DAX mehr als verdoppelt, während sich der Neue Markt um den Faktor 17 steigerte! Und dann erst sind die Zukäufe explodiert. Im Jahr 2000 wurden mehr als das 20 fache dessen, was 1996 investiert wurde. Und das war dann auch das Ende der Fahnenstange. Ab da ging es dann runter. Bis Anfang 2003 verlor der Dax 60%, der neue Markt über 90%. Eigentlich eine gute Zeit zum Kaufen. Wer damals, vor 15 Jahren den Dax als Indexfonds gekauft hätte, der hätte bis heute 12 % jährliche Wertsteigerung erzielt. Aber damals wollte sie keiner mehr. 2004 sind also mehr Leute ausgestiegen als eingestiegen. Daher kommt ein Großteil der schlechten Anlageerfahrungen. Es gibt keine fixen Muster oder Algorithmen mit denen man vorhersagen kann was die nächsten 6, 12 oder 18 Monate passieren wird. Leider genau das was die Finanzindustrie verspricht. Es verkauft sich einfach besser, wenn man dem Anleger sagt, dass ein Spezialist, sich darum kümmert. Er Investiert nur dann, wenn es gut läuft und „geht raus“, wenn es schlecht läuft. So kommt es, dass Produkte mit diesen Versprechungen entwickelt werden und die Fondsmanager mit ihren Teams den ganzen Tag Prognosen machen und nach diesen Prognosen investieren. Wenn euch ein Fonds angeboten wird, dann fragt unbedingt, ob darin aktive Anlageentscheidungen getroffen werden und in welchem Rahmen sich die Aktienquote befindet. Wenn in Abhängigkeit der Meinung des Managers zu 0 oder 100% in Aktien investiert wird, würde ich davon dringend abraten. Ich habe selbst mit dieser Art von Anlagen ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht, was mich selbst auf die Schiene des passiven Investierens gebracht hat. Wie macht man es also besser? Zwei Punkte: 1. ein breit gestreutes Portfolio aufbauen 2. und dieses passiv verwalten Passiv heißt so viel wie kaufen und liegen lassen. Was das Thema Sicherheit betrifft, kann man auch im passiven Modus super variieren. Man legt fest, wieviel Risiko man eingehen will und Matcht das dann mit seiner Renditeerwartung. Aus meiner beruflichen Praxis kann ich sagen, dass 100% Aktien so gut wie nie ins Depot kommen. Mehr Sicherheit erreicht man hauptsächlich durch die Beimischung von Zinspapieren. Dazu kommt aber demnächst eine eigene Folge dazu. Zu Beginn legt man sich für ein solches Mischverhältnis aus Aktien und Anleihen fest und dann bleibt man dabei. Key take away aus dieser Folge Wenn du richtig Diversifizierst und Risiken streust, ist es nicht nötig zu versuchen die schlechteren Jahre zu vermeiden. Denn in 7 von 10 Jahren steigen die Märkte sowieso. Wie eine Münze bei der von 10 Würfen 7-mal Kopf kommt. Wieso auch nur einmal dann auf Zahl setzen? Das macht keinen Sinn. Leider macht das der Großteil der Anleger aber so, das zeigt eine Studie von Vanguard. Das ist ein genossenschaftlicher Indexfondsanieter. Die haben den Vanguard 500 der passiv in die 500 größten US Unternehmen investiert (einfach gesagt) und das fast kostenlos - weil kein Manager drauf ist. Da sprechen wir im nächsten Teil drüber. Der Vanguard 500 ist über einen Zeitraum von 20 Jahren um 8,0% pro Jahr gestiegen, unter der Voraussetzung, dass man ihn einfach nur gekauft und liegen gelassen hat. Ohne Prognosen, ohne rein und raus gehen - am besten ohne drauf zu schauen. Gemessen am investierten Kapital konnten die Investoren haben aber nur 3,5% für sich zu nutzen. Und zwar nur deshalb, weil sie aktive Entscheidungen über Ein- und Ausstieg getroffen haben. Im Schnitt einfach falsch lagen, da sie immer dann raus gingen, wenn es runter geht und erst wieder rein wenn es viel zu spät war. Selbst, wenn das das einzige ist, was du von dem ganzen Podcast mit nimmst hat sich die investierte Zeit schon gelohnt. Das war es mit der heutigen Folge, ich hoffe es hat dich weiter gebracht. Beim nächsten Mal kommt die Dritte und letzte Erkenntnis aus dieser Reihe dran. Ich hoffe du bist wieder dabei, bis dann!

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Sowohl bei Privat- wie auch bei Großanlegern. Das ist alles Markt-Timing. Wissenschaftlich investieren heißt passiv investieren, also ohne dass man aktiv einwirkt und ohne, dass man Prognosen macht über etwas das potenziell passieren könnte. Z. b. ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen ist oder nicht. Der richtige Ein- und Ausstieg ist ohnehin eine komplette Illusion und wir sind alle absolute Banausen darin. Das zeigt die Statistik des BVI das Anlegerverhalten zu Zeiten der Dot-Com Blase um das Jahr 2000 herum. Damals entstand eine wahnsinnige Euphorie um Technologieunternehmen. Diese Statistik zeigt die Mittelzuflüsse in Investmentfonds, also wann wurde wieviel Geld investiert oder entnommen. Bis zum Jahr 1996 waren kaum Zuflüsse zu verzeichnen. Bis Ende des Jahres 1999 hat sich der DAX mehr als verdoppelt, während sich der Neue Markt um den Faktor 17 steigerte! Und dann erst sind die Zukäufe explodiert. Im Jahr 2000 wurden mehr als das 20 fache dessen, was 1996 investiert wurde. Und das war dann auch das Ende der Fahnenstange. Ab da ging es dann runter. Bis Anfang 2003 verlor der Dax 60%, der neue Markt über 90%. Eigentlich eine gute Zeit zum Kaufen. Wer damals, vor 15 Jahren den Dax als Indexfonds gekauft hätte, der hätte bis heute 12 % jährliche Wertsteigerung erzielt. Aber damals wollte sie keiner mehr. 2004 sind also mehr Leute ausgestiegen als eingestiegen. Daher kommt ein Großteil der schlechten Anlageerfahrungen. Es gibt keine fixen Muster oder Algorithmen mit denen man vorhersagen kann was die nächsten 6, 12 oder 18 Monate passieren wird. Leider genau das was die Finanzindustrie verspricht. Es verkauft sich einfach besser, wenn man dem Anleger sagt, dass ein Spezialist, sich darum kümmert. Er Investiert nur dann, wenn es gut läuft und „geht raus“, wenn es schlecht läuft. So kommt es, dass Produkte mit diesen Versprechungen entwickelt werden und die Fondsmanager mit ihren Teams den ganzen Tag Prognosen machen und nach diesen Prognosen investieren. Wenn euch ein Fonds angeboten wird, dann fragt unbedingt, ob darin aktive Anlageentscheidungen getroffen werden und in welchem Rahmen sich die Aktienquote befindet. Wenn in Abhängigkeit der Meinung des Managers zu 0 oder 100% in Aktien investiert wird, würde ich davon dringend abraten. Ich habe selbst mit dieser Art von Anlagen ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht, was mich selbst auf die Schiene des passiven Investierens gebracht hat. Wie macht man es also besser? Zwei Punkte: 1. ein breit gestreutes Portfolio aufbauen 2. und dieses passiv verwalten Passiv heißt so viel wie kaufen und liegen lassen. Was das Thema Sicherheit betrifft, kann man auch im passiven Modus super variieren. Man legt fest, wieviel Risiko man eingehen will und Matcht das dann mit seiner Renditeerwartung. Aus meiner beruflichen Praxis kann ich sagen, dass 100% Aktien so gut wie nie ins Depot kommen. Mehr Sicherheit erreicht man hauptsächlich durch die Beimischung von Zinspapieren. Dazu kommt aber demnächst eine eigene Folge dazu. Zu Beginn legt man sich für ein solches Mischverhältnis aus Aktien und Anleihen fest und dann bleibt man dabei. Key take away aus dieser Folge Wenn du richtig Diversifizierst und Risiken streust, ist es nicht nötig zu versuchen die schlechteren Jahre zu vermeiden. Denn in 7 von 10 Jahren steigen die Märkte sowieso. Wie eine Münze bei der von 10 Würfen 7-mal Kopf kommt. Wieso auch nur einmal dann auf Zahl setzen? Das macht keinen Sinn. Leider macht das der Großteil der Anleger aber so, das zeigt eine Studie von Vanguard. Das ist ein genossenschaftlicher Indexfondsanieter. Die haben den Vanguard 500 der passiv in die 500 größten US Unternehmen investiert (einfach gesagt) und das fast kostenlos - weil kein Manager drauf ist. Da sprechen wir im nächsten Teil drüber. Der Vanguard 500 ist über einen Zeitraum von 20 Jahren um 8,0% pro Jahr gestiegen, unter der Voraussetzung, dass man ihn einfach nur gekauft und liegen gelassen hat. Ohne Prognosen, ohne rein und raus gehen - am besten ohne drauf zu schauen. Gemessen am investierten Kapital konnten die Investoren haben aber nur 3,5% für sich zu nutzen. Und zwar nur deshalb, weil sie aktive Entscheidungen über Ein- und Ausstieg getroffen haben. Im Schnitt einfach falsch lagen, da sie immer dann raus gingen, wenn es runter geht und erst wieder rein wenn es viel zu spät war. Selbst, wenn das das einzige ist, was du von dem ganzen Podcast mit nimmst hat sich die investierte Zeit schon gelohnt. Das war es mit der heutigen Folge, ich hoffe es hat dich weiter gebracht. Beim nächsten Mal kommt die Dritte und letzte Erkenntnis aus dieser Reihe dran. Ich hoffe du bist wieder dabei, bis dann!

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