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Warum streiten wir über Kunst? – mit Johannes Franzen
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Wenn wir über Kunst streiten, streiten wir über alles: Wer sind wir? Was ist schön? Was ist gut? Wer hat Ahnung, und wer ist ein ahnungsloser Idiot? Was verdient Steuergelder, und was überlassen wir dem Markt? Wer gehört dazu, und wer muss draußen bleiben? Kein Wunder, dass solche Debatten oft hitzig werden – manchmal sogar tödlich.
Unser Gast Johannes Franzen hat diesen Kontroversen ein ganzes Buch gewidmet. Dabei richtet er seinen Blick auf die alltägliche Perspektive des Kunstgenusses, von der Serie bis zur Theaterbühne. Entgegen der These eines allgemeinen Bedeutungsverlustes entdeckt er ein lebendiges, vielfältiges Kulturleben. Kunst erscheint als allgegenwärtiges Gut – und zugleich als gesellschaftliches Streitobjekt von höchster Relevanz.
In der Sendung widmen wir uns dem historischen Zusammenhang zwischen modernem Kunstverständnis und dem Statuskampf der bürgerlichen Gesellschaft – einem Kampf, der von Anfang an geprägt war von Disziplinierung, Ausgrenzung und Gewalt. Wir sprechen über die Dynamik und Ambivalenz hochkultureller Leitbilder und die bewährten Strategien kultureller Eliten. Zudem werfen wir einen Blick auf die Rolle der Kulturbildung in der Schule und das alte Ideal der autonomen Kunst mit all seinen Widersprüchen. Kunsterfahrung zeigt sich dabei als durchweg zwiespältiges Phänomen: lustvoll, schön und kontemplativ, aber ebenso schambehaftet, langweilig, fremdbestimmt und voller Argwohn.
Shownotes
- Pierre Bourdieu – Wikipedia
- Die feinen Unterschiede – Wikipedia
- Die Regeln der Kunst – Wikipedia
- Theodor W. Adorno: On popular Music
- Lawrence W. Levine: Highbrow/Lowbrow
- Astor Place Riot – Wikipedia
- Emilia Galotti – Wikipedia
- Notes on \„Camp\“ — Wikipedia
- Judith Zander – Wikipedia
- Effi Briest – Wikipedia
- Gérard Genette – Wikipedia
- Les Fleurs du Mal – Wikipedia
- Seelandschaft mit Pocahontas – Wikipedia
- Madame Bovary – Wikipedia
- Balthus – Wikipedia
- Eugen Gomringer – Wikipedia
Transkript
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Gast
- Johannes Franzen
Verwandte Episoden
Kapitel
1. Worum geht es? (00:02:12)
2. Kunst und persönliche Identität (00:05:16)
3. Geschmack und bürgerliche Gesellschaft (00:09:50)
4. Das moderne Kunstparadigma (00:13:14)
5. Kunst und Disziplin (00:17:48)
6. Bürgerliche Abgrenzung vom Adel (00:23:40)
7. Kunst auf Leben und Tod (00:28:03)
8. Instabilität der Kunstnormen (00:30:05)
9. Der älteste Trick des Bürgertums (00:36:13)
10. Sind die kulturellen Hierarchien noch aktuell? (00:41:15)
11. Demokratisierung der Kunstdiskussion? (00:48:48)
12. Kulturelle Bildung in der Schule (00:54:08)
13. Ästhetische Erfahrung als Demütigung und Betrug (00:59:41)
14. Gesellschaftliche Urteile im Kopf (01:06:10)
15. Autonomie der Kunst? Und welche? (01:09:00)
16. Trennung Künstler*in und Werk (01:11:07)
17. Cancel Culture und Zensur (01:14:52)
18. Neue Sensibilität der Kunstinstitutionen (01:22:19)
19. Triggerpunkt Kunst (01:25:12)
20. Eine bessere Art über Kunst zu reden? (01:28:08)
21. Gregor Dys - Glitches (01:34:50)
97 episoder
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Unser Gast Johannes Franzen hat diesen Kontroversen ein ganzes Buch gewidmet. Dabei richtet er seinen Blick auf die alltägliche Perspektive des Kunstgenusses, von der Serie bis zur Theaterbühne. Entgegen der These eines allgemeinen Bedeutungsverlustes entdeckt er ein lebendiges, vielfältiges Kulturleben. Kunst erscheint als allgegenwärtiges Gut – und zugleich als gesellschaftliches Streitobjekt von höchster Relevanz.
In der Sendung widmen wir uns dem historischen Zusammenhang zwischen modernem Kunstverständnis und dem Statuskampf der bürgerlichen Gesellschaft – einem Kampf, der von Anfang an geprägt war von Disziplinierung, Ausgrenzung und Gewalt. Wir sprechen über die Dynamik und Ambivalenz hochkultureller Leitbilder und die bewährten Strategien kultureller Eliten. Zudem werfen wir einen Blick auf die Rolle der Kulturbildung in der Schule und das alte Ideal der autonomen Kunst mit all seinen Widersprüchen. Kunsterfahrung zeigt sich dabei als durchweg zwiespältiges Phänomen: lustvoll, schön und kontemplativ, aber ebenso schambehaftet, langweilig, fremdbestimmt und voller Argwohn.
Shownotes
- Pierre Bourdieu – Wikipedia
- Die feinen Unterschiede – Wikipedia
- Die Regeln der Kunst – Wikipedia
- Theodor W. Adorno: On popular Music
- Lawrence W. Levine: Highbrow/Lowbrow
- Astor Place Riot – Wikipedia
- Emilia Galotti – Wikipedia
- Notes on \„Camp\“ — Wikipedia
- Judith Zander – Wikipedia
- Effi Briest – Wikipedia
- Gérard Genette – Wikipedia
- Les Fleurs du Mal – Wikipedia
- Seelandschaft mit Pocahontas – Wikipedia
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Kapitel
1. Worum geht es? (00:02:12)
2. Kunst und persönliche Identität (00:05:16)
3. Geschmack und bürgerliche Gesellschaft (00:09:50)
4. Das moderne Kunstparadigma (00:13:14)
5. Kunst und Disziplin (00:17:48)
6. Bürgerliche Abgrenzung vom Adel (00:23:40)
7. Kunst auf Leben und Tod (00:28:03)
8. Instabilität der Kunstnormen (00:30:05)
9. Der älteste Trick des Bürgertums (00:36:13)
10. Sind die kulturellen Hierarchien noch aktuell? (00:41:15)
11. Demokratisierung der Kunstdiskussion? (00:48:48)
12. Kulturelle Bildung in der Schule (00:54:08)
13. Ästhetische Erfahrung als Demütigung und Betrug (00:59:41)
14. Gesellschaftliche Urteile im Kopf (01:06:10)
15. Autonomie der Kunst? Und welche? (01:09:00)
16. Trennung Künstler*in und Werk (01:11:07)
17. Cancel Culture und Zensur (01:14:52)
18. Neue Sensibilität der Kunstinstitutionen (01:22:19)
19. Triggerpunkt Kunst (01:25:12)
20. Eine bessere Art über Kunst zu reden? (01:28:08)
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